Hoffnung
Ein eisiger Wind bläßt mir ins Gesiht. Lethargie bestimmt den Blick auf das Grau des Straßenbelags, nicht registrierend die Welt um meinen Körper herum. Kälte. In meinem Inneren fühl ich mich wie eingefroren, mein Geist sehnt sich nach Wärme, immer auf den Augenblick der Erlösung fixiert. Ein Hilfeschrei, stumm in die Leere meines Zentrums geschickt, verhalt lautlos. Nebel legt sich über mein Gemüt, durchsetzt mich durch und durch, und Monotonie macht sich in mir breit, welche immer mehr von meiner Seele zerfressen will. Einsamkeit. Rauhreif bedeckt mein Herz, doch es schlägt langsam den Takt der Zeit, gnadenlso, jede Sekunde wird zur Ewigkeit. Ich fühle das Blut durch meine Adern schießen. Ich lebe, oder existiere ich nur? Aber ich wehre mich, mit letzter Kraft entzünde ich eine Flamme, um das Eis zu besiegen. Mein Herz verbrennt, und dennoch bin ich nicht tot. Wärme breitet sich aus, mein Geist bekommt neue Kraft. Erinnerung. Ich fühle wie neuer Lebensmut mich umschlingt, ich taue auf. Der Wind bläßt mir immer noch ins Gesicht, und es ist kalt. Doch dann trift ein Sonnenstrahl mein Gesicht.
Ingolstadt, Juli 2006
fungi - 21. Jan, 12:00